Filme leben von der Atmospähre. Damit diese ideal zur Handlung passt, machen sich die Location Scouts bereits früh auf die Suche nach geeigneten Drehorten. Dabei müssen sie jedoch nicht nur die Ästhetik sondern auch vieles andere berücksichtigen...
Noch während die verantwortlichen Produzenten ein erstes detailliertes Budget erarbeiten, beginnt bereits die Phase des Location Scouting. Aufgaben des Location Scouting sind nicht nur das auffinden geeigneter Drehorte, sondern auch deren Analyse.
Insbesondere werden vergangene Wetterbedingungen analysiert. Dabei stellen sich häufig folgende Fragen:
Diese Fragen sind vor allem aus terminlichen, finanziellen und versicherungstechnischen Gründen entscheidend. Budgeteskalationen sind nicht selten auf ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen. Und jeder verlorene Drehtag kostet Geld. Viel Geld.
Prominenten Negativbeispiele hierfür sind "Cleopatra" (1963), Der weisse Hai (1975), "Waterworld" (1995) oder Mad Max: Fury Road (2015). Allen Filmen war gemein, dass insbesondere die Wetterbedingungen der Produktion einen Strich durch die Rechnung machte und die geplanten Drehzeiten nicht eingehalten werden konnten. Dies führte zu unnötig hohen Budgetüberschreitungen.
Wurden vorab jedoch präzise Einschätzungen der klimatischen Bedingungen eines Drehorts gemacht, so kann sich dies versicherungstechnisch günstig auswirken und im Notfall auch als Argumentationshilfe dienen. Ein gutes Beispiel hierfür ist "Mad Max: Fury Road" (2015). Statt der saisonal üblichen kargen Wüste kriegte die Filmcrew in Australien eine grünblühende Wieselandschaft zu Gesicht und musste notgedrungen nach Namibia ausweichen. Dies hatte Zusatzkosten von schätzungsweise 50 Mio. $ zur Folge.
Nebst der Analyse der Drehorte müssen während des Location Scouting-Prozess auch diverse andere Abklärung gemacht werden. So müssen logistische, rechtliche und behördliche Fragen geklärt werden. Solche Fragen wären zum Beispiel:
Dies sind nur einige wenige Fragen, die sich während des Location Scouting stellen. Location Scouting hat also in erster Linie mit Prävention zu tun und weniger mit ästhetischen Gesichtspunkten.